Was ist eine Zangengeburt und wann wird sie durchgeführt?
Eine vaginale Geburt, die mit Hilfe der so genannten Geburtszange durchgeführt wird, wird als Zangengeburt bezeichnet. Dabei darf man sich die Zange nicht wie eine herkömmliche Zange vorstellen. Sie besteht aus 2 Löffeln, die nacheinander in die Scheide eingeführt werden, den Kopf des Kindes umfassen, um damit das Baby vorsichtig aus der Gebärmutter herauszuziehen.
1. Einführung Zangengeburt
Die Zange als Hilfsmittel kommt z.B. dann zum Einsatz, wenn die Mutter aus Erschöpfung oder aufgrund einer körperlichen Grunderkrankung (wie bspsw. eines Herzfehlers) unter der Geburt nicht ausreichend pressen kann. Das kann auch als Folge einer Peridualanästhesie passieren. Auch bei Verschlechterung der Herztöne während der Austreibungsphase, wenn der Kopf des Babys schon tief im Becken sitzt, kann die Zange angewendet werden.
Damit die Zange verwendet werden kann, ist meist ein Dammschnitt und eine lokale Betäubung notwendig.
In der modernen Geburtshilfe spielt die Zange nur noch eine untergeordnete Rolle. Weitaus häufiger kommt die Saugglocke zum Einsatz, obwohl die Zange in der Hand eines geübten Geburtshelfers das schonendere Verfahren für das Baby ist.
2. Video zur Zangengeburt
So oder ähnlich verläuft eine Geburt unter Zuhilfenahme einer Zange:
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3. Wie läuft eine Zangengeburt ab?
Die Zange kommt erst zum Einsatz, wenn der Muttermund bereits voll geöffnet ist und sich das Baby bereits mit dem Kopf im Geburtskanal befindet. Darum hebt der Arzt mit der Zange das Baby mehr, als dass er es zieht.
Das Risiko ist dabei gering. Der noch sehr formbare und "weiche" Kopf des Babys wird etwas in die Länge gezogen, doch nach ein paar Tagen hat der Kopf in aller Regel wieder seine normale Form. Normalerweise erleidet das Baby keinen Schaden.
Die Zange braucht ihren Platz. Darum erfolgt bei einer Zangengeburt zumeist ein Dammschnitt mit örtlicher Betäubung.
4. Die Häufigkeit der Zangengeburt
Zangeburt früher: Die Zange als Geburtshilfe wurde im England des 16. Jahrhunderts von Peter Chamberlen eingeführt. Er hielt diese Geburtshilfe weitgehend geheim und wendet sie nur bei eigenen Patientinnen (u. a. aus dem Königshaus) an. Rund 200 Jahre später wurde die Zangengeburt in vielen Gegenden zur Geburtsunterstützung eingesetzt. Damals allerdings noch unter starken Schmerzen für die Mutter und mit großer Gefahr für das Kind.
Heutzutage ist dieser Horror vorbei. Bei nur noch deutlich unter 1 Prozent aller Geburten kommt die Zange zum Einsatz. Babys, die ungünstig liegen, werde heute meist gleich per Kaiserschnitt auf die Welt geholt.