Getränke in der Schwangerschaft – Wie viel? Wovon? Was meiden?

Schwangere sollten viel Trinken; diesen Ratschlag hört man immer wieder. Doch welche Getränke sind für schwangere Frauen wirklich geeignet und von welchen sollte besser abgesehen werden?

Getränke Schwangerschaft

Punkt 1

1. Schwangerschaft: wie viel Liter trinken?

Wie viel sollte ich wann in der Schwangerschaft trinken? Bei einer Schwangerschaft besteht ein erhöhter Flüssigkeitsbedarf. Das kommt einerseits daher, dass der Fötus für seinen Stoffwechsel und Kreislauf Flüssigkeit benötigt und andererseits das Blutvolumen der Mutter um etwa einen Liter ansteigt, sodass ihr Körper mehr Flüssigkeit benötigt. Aufgrund gilt:

Schwangere sollten über den Tag verteilt mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen.

Eine höhere Trinkmenge ist tendenziell besser, vor allem bei größeren und aktiveren Frauen.

Wenn viel mineralarmes Leitungswasser zu sich genommen wird, ist es notwendig, den körpereigenen Elektrolythaushalt auszugleichen. Mithilfe von inhaltsreichem Mineralwasser ist das jedoch ganz einfach möglich. Vor allem magnesiumreiche und natriumhaltige Mineralwasser sind zu empfehlen. Der Grund dafür ist, dass das Natrium den Salzhaushalt wieder ausgleicht und zudem Wadenkrämpfen vorbeugt und dass das noch ungeborene Kind Kalzium zum Knochenaufbau benötigt.

Punkt 2

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2. Welcher Tee kann getrunken werden?

Welchen Tee darf/sollte ich trinken? In der Schwangerschaft bieten sich ungesüßte Früchte- und Kräutertees ganz hervorragend zum Durst löschen an. Andere Teesorten helfen bei Beschwerden. So ist zum Beispiel Zitronenmelissentee in stressigen Situationen sehr hilfreich, während Frauenmantel bei Übelkeit hilft. Im Handel gibt es auch speziell zusammengestellten Schwangerschaftstee.

Dagegen sollten grüner, schwarzer und Mate-Tee lediglich in Maßen zu sich genommen werden, da diese Sorten Koffein enthalten. Andere Tees genießt man am besten gegen Schwangerschaftsende, da sie dabei helfen können, die Wehen in Gang zu setzen. Dazu gehört zum Beispiel Himbeerblättertee. Dementsprechend dürfen diese Teesorten keinesfalls zu früh getrunken werden, weshalb eine vorherige Absprache mit dem behandelnden Arzt unbedingt zu empfehlen ist.

Punkt 3

3. Darf man Kaffee trinken?

Für viele Menschen gehören eine oder mehrere Tassen Kaffee am Tag ganz einfach dazu. Im Grunde genommen muss auch in der Schwangerschaft auf das beliebte Heißgetränk nicht verzichtet werden. So stuft beispielsweise die WHO maximal 300 Milligramm Koffein täglich als unbedenklich ein. Je nachdem, wie stark der Kaffee aufgebrüht wurde, kommt die Menge etwa zwei Tassen Kaffee gleich.

Allerdings darf hier nicht vergessen werden, dass beispielsweise auch in Kakao, Cola und Zartbitter-Schokolade Koffein enthalten ist. Schwangere sollten keinesfalls zu viel davon zu sich nehmen, da es sonst zu einer verringerten Durchblutung des Mutterkuchens kommen kann, sodass ein deutlich höheres Risiko für eine Fehl- oder Frühgeburt besteht.

Alternativ bietet sich entkoffeinierter Kaffee an, der, in größeren Mengen getrunken, jedoch oftmals Magenbeschwerden hervorruft. Besonders mild, magenschonend und noch dazu vollständig koffeinfrei, ist Getreidekaffee.

Punkt 4

4. Welche Getränke helfen bei Übelkeit und Sodbrennen?

Bei Übelkeit und Sodbrennen in der Schwangerschaft bieten sich vor allem stilles Wasser oder beruhigende Kräutertees, wie zum Beispiel Kamillen-, Kümmel- und Fencheltee, an. Zudem hilft es, sich so viel wie möglich zu entspannen. Oftmals wird auch zu Ingwertee geraten.

Bei Übelkeit und/oder Sodbrennen sollte am besten komplett auf Getränke mit Kohlensäure und Koffein verzichtet werden.

Bei Sodbrennen hilft zumeist auch ein Glas Milch oder ein Naturjoghurt, das direkt nach dem Essen zu sich genommen wird.

Punkt 5

5. Was sollte nicht getrunken werden?

Es gibt Getränke, die in einer Schwangerschaft besser gemieden werden. So ist zum Beispiel vom Genuss von Rohmilch besser abzusehen, da sich darin Krankheitserreger befinden können, die das Kind schädigen.

Bei Energy-Drinks und Cola muss auf das enthaltene Koffein geachtet werden; die pro Tag maximal empfohlene Menge ist nicht zu überschreiten.

In Schwarztee, grünem sowie weißem Tee und Kaffee ist nicht nur Koffein, sondern ebenfalls Theobromin enthalten. Hierbei handelt es sich Nervengifte, weshalb am Tag nicht mehr als eine Tasse davon getrunken werden darf. Das gilt selbst dann, wenn der Körper der Mutter bereits an die Alkaloide gewöhnt ist.

Oftmals nicht bedacht wird, dass in Bitterlemon-Getränken sowie in Tonic Chinarinde enthalten ist; diese kann Wehen auslösen, weshalb hierauf verzichtet werden sollte.

Außerdem ist während Schwangerschaft und Stillzeit ebenfalls ein vollständiger(!) Verzicht auf alkoholische Getränke angesagt. Man weiß heute nämlich, dass schon kleine Mengen Alkohol können in bestimmten Schwangerschaftsphasen zu Missbildungen beim Kind führen.

Video: Die Gefahr bei Alkohol in der Schwangerschaft

Länge: 2 Minuten

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Süße Getränke verdrängen wichtige, benötigte Nährstoffe und belasten außerdem die Energiebilanz. Dazu zählen beispielsweise Limonaden. Doch auch Zuckeraustauschstoffe sowie synthetische Süßstoffe sind nicht ohne, denn sie belasten die Leber.

Punkt 6

6. Sind alkoholfreie Getränke erlaubt?

In vielen Fällen wird angenommen, dass alkoholfreie Getränke vollständig erlaubt sind. Was jedoch nicht ganz so bekannt ist, ist das beispielsweise ein alkoholfreies Bier laut Gesetzgebung immer noch bis zu 0,5 Volumenprozent Alkohol enthalten darf, weshalb diese Getränke nicht zu empfehlen sind. Allerdings sind einige Unternehmen dazu übergegangen, 0,0-prozentiges Bier herzustellen, das somit auch von schwangeren und stillenden Frauen genossen werden kann.

Punkt 7

7. Sind isotonische Getränke eine gute Wahl?

Isotonische Getränke wurden eigentlich für Sportler hergestellt, damit diese bei starkem Schwitzen ihren Mineralhaushalt schnell ausgleichen können und erneut Energie enthalten. Zwar wird in verschiedenen Quellen oftmals behauptet, dass schwangere Frauen auf isotonische Getränke komplett verzichten müssen, doch das ist so nicht immer richtig.

Beachtet werden muss jedoch, dass eine große Anzahl an Isogetränken nicht nur eine hohe Anzahl an Kalorien enthalten, sondern oftmals auch mit Taurin oder Koffein versetzt sind. Taurin sollte während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht zu sich genommen werden.

Punkt 8

8. Sind kalte Getränke schädlich?

Kalte Getränke schaden nicht; auch wenn gerne behauptet wird, dass sich diese für das Baby wie eine kalte Dusche anfühlen. Das ist jedoch schlichtweg falsch, denn zwischen Gebärmutter und Magen besteht keinerlei Verbindung. Dazu kommt, dass gekühlte Getränke, und im Übrigen auch Speiseeis, sehr schnell Körpertemperatur annehmen; was auch bei warmen beziehungsweise heißen Getränken der Fall ist.

Punkt 9

9. Was bei Schwangerschaftsdiabetes trinken?

Besteht eine Schwangerschaftsdiabetes, sollte man regelmäßig fettarme Milchprodukte zu sich nehmen. Von der Menge her sind diese jedoch auf ¼ bis zu ½ Liter am Tag zu begrenzen.

Zudem ist auch bei einer Schwangerschaftsdiabetes eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr wichtig. Hierfür eignen sich am besten alkohol- und kalorienfreie Getränke, wie zum Beispiel Mineral- und Leitungswasser, Kräuter- sowie Früchtetees.

Selbst auf grünen und schwarzen Tee muss bei einer Schwangerschaftsdiabetes nicht gänzlich verzichtet werden; sofern auf die Koffeinmenge geachtet wird. Außerdem wirken diese Getränke eher entwässernd, weshalb sie nicht in die täglich empfohlene Trinkmenge eingerechnet werden dürfen.

Beitrag: Schwangerschaftsdiabetes - wie erkenne ich sie und was kann ich machen?

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Eine besondere Form dieser Erkrankung ist der so genannte Schwangerschaftsdiabetes, der während der Schwangerschaft auftritt und zumeist kurz nach der Geburt wieder verschwindet. Etwa 5 % aller Schwangeren sind von dieser Erkrankung betroffen. Auch wenn es zumeist nur eine auf die Schwangerschaft bezogene Erscheinung ist, entwickeln von diesen 5 % die Hälfte in den nächsten 5 Jahren danach einen "richtigen" Diabetes. ➔ Weiterlesen

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Geschrieben von

Baby Welten
Baby Welten Admin

Baby-Welten-Team

https://www.baby-welten.de

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