Blähungen, Drei-Monats-Koliken, Schreibabys: Wörter, die werdende Eltern mit einem gewissen Unbehagen hören und sie hoffen lassen, dass sie keine "Betroffenen"sein werden.
Mögliche Ursachen:
Wissenschaftlich gesehen weiß niemand, um was es sich genau bei diesen Phänomenen handelt. Es gibt bisher keinen Nachweis, dass die so genannten Schreibabys tatsächlich an Koliken oder Blähungen leiden. Man kann sich aber leicht vorstellen, dass die Umstellung von der Nabelschnur-Ernährung auf Muttermilch/Flaschenmilch Probleme machen kann. Die menschliche Verdauung ist ein komplexes Geschehen und manche Babys brauchen Zeit, um sich darauf einzustellen. Eltern können diesen Prozess unterstützen. Doch was kann man als Eltern tunß
Schreien als Psychohygiene
Viele Babys haben über mehrere Monate abends feste Schreizeiten. Dazu gibt es die Theorie, dass dieses Schreien auch als eine Art Spannungsabbau dient, mit dem die Babys die Unmengen an neuen Reizen verarbeiten, die seit der Geburt auf sie einprasseln. Versuchen Sie, Ihr Baby in den ersten Monaten ein wenig abzuschirmen. Vielleicht ist das in Ihrem Fall effektiver, als jedes Mittel gegen Blähungen bzw. Koliken!
Maßnahmen:
Bei Blähungen/Koliken gibt es ein paar lindernde Maßnahmen, die helfen können. Was bei Ihrem Baby hilfreich ist, werden Sie schnell herausfinden:
- Wärme: Dieses Hausmittel kennt jeder. Ein Kirschkernkissen oder eine Wärmflasche auf dem Bauch lösen die Krämpfe und lassen die Luft entweichen. Auch ein schönes warmes Bad kann diesen Effekt haben!
- "Vier-Winde-Öl": Ein spezielles Öl, mit dem man den Bauch des Babys einreiben kann. Ein solches Öl erhalten Sie z. B. in Apotheken, können Sie aber auch selbst anmischen (Zutaten: Anisöl, Fenchelöl, Kümmelöl, Korianderöl z.B. auf einer Mandelölbasis).
- Ernährung der Mutter umstellen: Manche Kohlsorten und andere Gemüse, Zwiebeln, Gewürze und Kuhmilch stehen im Verdacht, bei manchen Stillkindern Blähungen auszulösen. Mütter können mit der eigenen Ernährung experimentieren, immer mal eine Nahrungsart weglassen und schauen, was dann passiert.
- Bauchreiben: Reiben Sie den Bauch Ihres Kindes (z.B. mit dem Windöl, aber auch ohne Öl oder mit einfachem Haushaltsöl) sanft im Kreis. Kreisen Sie dabei im Uhrzeigersinn, da Sie so die Luft und den anderen Darminhalt in Richtung "Ausgang" schieben.
- "Bauchweh-Tee": Fenchel-Anis-Kümmel-Tee, gemischt oder einzeln, kann ebenfalls Linderung verschaffen.
- Fliegergriff: Bei Bauchschmerzen empfinden viele Babys diese Haltung, bei dem das Baby mit dem Bauch auf dem Unterarm des Haltenden liegt, als angenehm. Eine Anleitung findet sich hier.
- Das Baby keinem Rauch aussetzen.
- Aufstoßen: Achten Sie darauf, dass Ihr Baby nach den Mahlzeiten immer aufstoßen kann. Versuchen Sie, die Mahlzeiten ruhig zu gestalten, ziehen Sie sich notfalls mit Ihrem Baby in einen separaten Raum zurück.
- Halten Sie einen Abstand von mindestens 2 Stunden zwischen den Mahlzeiten ein.
- Für Flaschenkinder gibt es eine Spezialnahrung zu kaufen, die Blähungen reduziert. Informieren Sie sich darüber bei Ihrem Kinderarzt.
- Homoöpathische Mitteln wie Chamomilla-Globuli (ein Kamillewirkstoff) wird eine Reduzierung von Blähungen nachgesagt.
Das folgende Video widmet sich dem Thema von der Hebammen-Seite:
Achtung!
Sie sollten unbedingt einen Arzt aufsuchen, wenn Ihr Baby:
- einen schaumigen oder sogar spritzigen Stuhl absetzt (kann ein Hinweis auf eine
Milchunverträglichkeit sein), - einen sehr harten Stuhlgang hat,
- prinzipiell nach jeder Mahlzeit schreit.