Beikost - so gelingt die Beikosteinführung
Als Beikost bezeichnet man die zur Muttermilch bzw. Flaschenmilch (über Milchprodukte) zusätzlich gefütterte Nahrung.
Man kann nicht generell sagen, wann der richtige Zeitpunkt für den Beginn der Zufütterung ist. Zu unterschiedlich verläuft die Entwicklung von Babys auch in dieser Hinsicht. Die Ernährung spielt für das Gedeihen des Babys eine entscheidende Rolle.
Achten Sie bei Ihrem Baby darauf, ob es anhand seines Verhaltens Hinweise gibt, dass es nun "reif" für feste Nahrung ist (Zufüttern - ab wann). Im Artikel "Die erste Mahlzeit und Beikostplan" erklären wir Ihnen, worauf Sie beim Füttern achten sollten, wie Sie eine Milchmahlzeit nach der anderen durch Breie ersetzen.
Über die wichtigen Nahrungsmittelgruppen Gemüse, Getreide, Obst und ausreichende Flüssigkeit können Sie sich im Anschluss weiter unten informieren.
Kreativ mit Beikost: Leckere und nahrhafte Rezeptideen für Ihr Baby
Die Einführung von Beikost in die Ernährung Ihres Babys ist ein aufregender Meilenstein. Es ist die Gelegenheit, Ihrem Kleinen die wunderbare Welt der Aromen und Texturen zu öffnen und gleichzeitig seine Entwicklung und sein Wachstum zu unterstützen. Sie sind nicht allein, wenn Sie sich etwas unsicher fühlen und viele Fragen zu diesem Thema haben. Wie beginnt man? Welche Lebensmittel sind sicher und gesund? Wie kann man das Essen interessant und spaßig gestalten?
In diesem Beitrag werden wir diese Fragen klären und Sie auf eine köstliche Reise der Nahrungsergänzung mitnehmen. Wir teilen inspirierende und nährstoffreiche Rezeptideen, die Sie einfach zu Hause zubereiten können. Darüber hinaus werden wir Ihnen Tipps geben, wie Sie ausgewählte Bio-Zutaten für Ihren selbstgemachten Babybrei verwenden können.
Ist mein Baby bereit für den ersten Löffel Brei?
Eine Frage, die sich nur beantworten lässt, wenn man die Signale des Babys beachtet. Ein Baby sollte wenn möglich vier bis sechs Monate voll gestillt werden bzw. ausschließlich Pre-oder 1er Flaschennahrung erhalten. Diese allgemeine Empfehlung läßt sich jedoch nicht auf jedes Kind übertragen. Die Entwicklung von Babys verläuft sehr unterschiedlich: Manche Babys sind bereits mit 4 Monaten, andere erst mit 7 Monaten in der Lage, feste Nahrung zu sich zu nehmen. Im Kapitel Stillen finden Sie unter "Wie lange sollte ich stillen?" die Hinweise, auf die bei einem Baby zu achten sind:
- Ihr Baby folgt mit den Augen jedem Ihrer Bissen vom Teller in den Mund, greift vielleicht danach.
- Der Säugling will immer mehr aus der Brust trinken.
- Das Zusammenspiel Hand-Löffel klappt koordinativ schon ganz gut.
Beginnen Sie dann ab dem 7. Lebensmonat mit dem Zufüttern, auch wenn sich keiner dieser Hinweise bei Ihrem Baby findet.
Für die erste Mahlzeit empfiehlt es sich, ein fertiges Gläschen zu kaufen. Zu klein sind die Anfangsmengen, als dass sich Selbst-Kochen lohnt. Außerdem haben die Anfangsbreie im Glas eine geeignete Konsistenz. Der am häufigsten verwendete Brei für die erste Mahlzeit ist Karottenbrei. Karotte schmeckt den meisten Babys und lässt sich gut mit weiteren Gemüsesorten und später mit Fleisch kombinieren.
Wenn Sie als erste Mahlzeit mit einem Obstbrei beginnen, gewöhnt sich Ihr Baby vielleicht zu sehr an den süßen Geschmack und verweigert später die herzhaften Geschmacksrichtungen. Für Säuglinge ist es etwas völlig Ungewohntes, von einem Löffel zu essen und muss erst gelernt werden. Anfangs schiebt die kleine Zunge gerne das meiste Essen wieder raus oder spuckt es durch die Gegend. Halten Sie einen Fotoapparat bereit, denn der Gesichtsausdruck Ihres Babys wird sicher sehr lustig sein, wenn es die erste "Ladung" im Mund hat.
Es gibt Babys, die bereits nach dem ersten Löffel nicht genug bekommen und das Essen sehr schnell lernen. Andere wiederum tun sich schwerer (siehe auch unsere Tipps bei Verstopfung) - dann heißt es Geduld bewahren, immer wieder aufs Neue anbieten und probieren lassen. Irgendwann hat sich jedes Baby an die Löffelkost gewöhnt und selbst der größte Kostverächter einen Lieblingsbrei entdeckt.
Tipps zur Beikosteinführung und Beikost Rezepte zum Selberkochen findet ihr im folgenden Video:
An die Löffel, fertig, los!!!
Die meisten Eltern entscheiden sich dafür, zuerst die Mittagsmahlzeit durch einen Gemüsebrei zu ersetzen. Unter den Gemüsebreien ist der Karottenbrei ganz klar die Nummer eins. Karotte wirkt stuhlregulierend (d.h. macht den Stuhl fester). Es sollte deshalb nicht bei Kindern mit ohnehin zu festem Stuhl gegeben werden. Wenn Sie eine Woche Karottenbrei gefüttert haben, werden Sie bei Ihrem Baby eine schöne (orange-rote) Gesichtsfarbe feststellen, die auf das Beta-Carotin in den Karotten zurückzuführen ist. Kinder, die Hautprobleme haben, reagieren vielleicht mit geröteter und schuppiger Haut auf Karotten. Steigen Sie in diesem Fall auf einen anderen Brei als Grundlage um (z.B. Pastinake oder Kohlrabi). Kinder mit einer stark ausgeprägten Neurodermitis sollten von vornherein nicht mit Karotte starten!
Einem Gemüsebrei muss immer Fett zugefügt werden, da die so genannten fettlöslichen Vitamine (A, E, D, K) nur kombiniert mit Fett aufgenommen werden können. Für die ersten Mahlzeiten eignen sich hierfür pflanzliche Öle (z.B. Sonnenblumen- oder Rapsöl). Später können Sie dem Brei auch Butter zufügen. Als Faustregel gilt: Pro 100g Brei einen Löffel Fett hinzufügen.
Als 2. Mahlzeit kann ein Obst-(Getreide)brei gegeben werden. Manche Eltern geben Ihrem Kind auch als ersten Brei einen Bananenbrei, wenn das Baby Gemüsebrei verweigert. Am besten ist es, wenn Sie frisches Obst zerdrücken oder pürieren. Sie müssen nur darauf achten, dass Sie ungespritztes, frisches und natürlich (d.h. nicht chemisch) gedüngtes Obst verwenden. Es empfiehlt sich, Saisonobst zu kaufen.
Beim Kauf von Obstgläschen sollten Sie unbedingt darauf achten, dass dem Brei kein Zucker beigefügt ist. Obwohl schon lange bekannt ist, dass der Zusatz von Zucker nicht nur überflüssig, sondern auch schädlich ist, fügen verschiedene Hersteller noch Zucker hinzu.
Getreidebrei mit Milch als Abendbrei ist eine beliebte Abendmahlzeit für Babys, die nachts weiterhin oder neuerdings Hunger haben und anscheinend nicht mehr richtig satt werden. Getreidebreie können natürlich auch ohne Milch zubereitet werden, sind dann aber nicht mehr so sättigend und sind somit auch nicht als vollwertige Mahlzeit zu betrachten.
Einen Milch-Getreidebrei kann man am besten selbst herstellen, indem man die entsprechenden Getreideflocken mit Milch verrührt. Verwenden Sie im ersten Lebensjahr möglichst Anfangsmilch oder Folgemilch. Kinder, die allergiegefährdet sind, sollten den Brei entweder mit HA-Milch oder aber mit abgepumpter Muttermilch angerührt bekommen.
Viele Eltern möchten nur das Beste für Ihr Kind und sind bereit, dafür auch mehr Geld zu zahlen. Produkte aus kontrolliert ökologischem Anbau unterliegen besonders strengen Anbau- und Herstellungsverfahren und haben aus diesem Grund einen geringeren Schadstoffgehalt als die meisten konventionellen Produkte.
Sie finden, der Brei Ihres Babys schmeckt fad? Das macht gar nichts, denn er ist ja auch nicht für Sie, sondern für Ihren Nachwuchs gedacht! Babys haben noch völlig "unverdorbene" Geschmacksknospen, die den Eigengeschmack eines Gemüses als ausreichend würzig empfinden. Da die Muttermilch sehr süß ist, bevorzugen viele Babys süße Geschmacksrichtungen. Kein Grund, einen Brei mit Zucker oder anderen Süßungsmitteln zu versetzen, denn auch der Geschmack von Obst, Karotte oder Pastinake ist süß und wird ohne Zusatz gemocht. Außerdem sollten Sie
- Im ersten Lebensjahr nicht mit Honig süßen (dieser kann gefährliche Bakterien beinhalten, vor denen Erwachsene durch Ihre Darmflora geschützt sind).
- Die Speisen nicht salzen und bei gekauftem Brei darauf achten, dass kein Salz zugefügt wurde.
- Keine scharfen Gewürze wie z.B. Pfeffer verwenden.