Die Wahrnehmungen eines neugeborenen Babys
In den letzten Jahrzehnten hat sich das Bild des Neugeborenen stark verändert. Früher galten diese kleinen Wesen als passiv, als erlebnis- und handlungsunfähig. Heute weiß man, dass ein Neugeborenes nicht nur über erstaunliche Überlebensfähigkeiten verfügt, sondern auch eine komplexe Wahrnehmungsfähigkeit besitzt: Es kann hören (und das bereits ab der 16. Schwangerschaftswoche), sehen und riechen und empfindet Berührungen, Schmerzen oder Lageveränderungen. Es zeigt ein besonderes Interesse an menschlichen Gesichtern und erkennt die Mutter an Stimme und Geruch.
Ein Kind lernt über seine Sinne. Es profitiert in jedem Fall von einer "natürlichen" Stimulation. Unter "natürlich" verstehen wir, dass Sie als Eltern dazu keinerlei Hilfsmittel (wie z.B. Stereoanlage, Lichtorgel oder Fernseher) benötigen. Berührung, Ansprache und Zuwendung sind neben der Ernährung und Pflege die wichtigsten Faktoren, die Ihr Kind zu einer gesunden Entwicklung benötigt.
Riechen und Schmecken können Neugeborene bereits direkt nach der Geburt. So können Babys, die eine Woche alt sind, schon den Brustgeruch ihrer Mutter von dem anderer Frauen unterscheiden. Doch es geht schon mehr ...
Bereits drei Monate vor der Geburt kann ein Baby hören. Studien haben gezeigt, dass Melodien oder Reime, die ein Kind im Mutterleib regelmäßig hört, nach der Geburt wiedererkannt werden. Ebenso wie Melodien erkennt es den Rhythmus einer Sprache wieder, so dass es eher auf die Muttersprache reagiert.
Neugeborene können bereits sehen, auch wenn ihr Sehvermögen noch unvollständig ist. Sie nehmen unterschiedliche Helligkeiten wahr und erkennen bereits Formen und einige Farben. Am schärfsten sehen Neugeborene auf eine Distanz von ca. 20 cm.
Interessanterweise haben Untersuchungen gezeigt, dass dies die Entfernung ist, die Erwachsenen automatisch wählen, wenn sie mit einem Baby sprechen. Sie müssen also kein Maßband zur Hand nehmen, um mit Ihrem Baby zu sprechen - verlassen Sie sich ganz auf Ihren Instinkt!