Entwicklung von Mutter und Baby in der 3. und 4. Woche der Schwangerschaft
Entwicklung beim Baby
Die 3. Schwangerschaftswoche beginnt mit dem Eisprung. Nach dem Eisprung ist das Ei bis zu 24 Stunden lang bereit für die Befruchtung durch eine Samenzelle. Von den vielen Millionen Spermien, die bei einem Samenerguss mit der Samenflüssigkeit ausgestoßen werden, erreichen nur wenige den Zielort, an dem die Befruchtung stattfinden sollte: Den richtigen der beiden Eileiter, in dem bei diesem Eisprung die Eizelle "wartet". Gut ist, dass sowohl die Samenzelle, als auch die Eizelle bis zu 3 Tagen im Eileiter überleben können, dadurch wird die Wahrscheinlichkeit einer Befruchtung durch die Natur erhöht.
Haben es dann endlich einige wenige Samenzellen geschafft, die Eizelle zu erreichen, beginnt eine Art Wettlauf: Wer schafft es zuerst, durch die äußere Hülle der Eizelle zu kommen? Der Moment, in dem eine Samenzelle durch die Hülle zu der Eizelle durchdringt, könnte man vielleicht als "Lebensfunken" bezeichnen. Es erfolgt nun der wunderbare Prozess der Vereinigung und damit der Verschmelzung von mütterlichem und väterlichen Genen: ein ganz einzigartiger Mensch entsteht!
Auch bei der Mutter finden spannende Veränderungen statt:
Die erste Zelle, die bei der Verschmelzung entstanden ist (die so genannte Zygote) beginnt nun, sich immer wieder zu teilen und dabei in Richtung Gebärmutter zu wandern. Es entsteht dabei ein stets weiter wachsender kugeliger Zellhaufen, der sich immer noch in der Hülle der Eizelle befindet. Etwa am 4. Tag erreicht die Kugel (zu dieser Zeit Morula= Maulbeere genannt) den Uterus. Dort beginnt ein weiterer wichtiger Prozess: Die Zellen verändern sich und entwickeln sich zu zwei unterschiedlichen Zelltypen. Aus dem einen Zelltyp, den inneren Zellen, entsteht (durch weitere Differenzierung) der Embryo. Die Zellen des äußeren Zelltyps entwickeln sich zu dem Lebenserhaltungssystem des Embryos (wie z.B. dem Mutterkuchen = Plazenta).
Etwa am 7. Tag nach der Befruchtung hat sich durch weitere Zellteilung und Differenzierung die so genannte Blastozyste gebildet, die sich nun, nachdem die äußere Eihülle geplatzt ist, in der Gebärmutterwand einnistet.
Zu Beginn der 4. Schwangerschaftswoche ist der Embryo demnach eine Woche alt. Eingenistet in die Gebärmutter geht nun, in der 4. Schwangerschaftswoche, die Entwicklung rasant weiter: Innerhalb der Blastozyste bilden sich zwei unterschiedliche Anteile heraus: Der inneren Zellen bilden den Embryoblasten, der äußere Teil bildet den so genannten Trophoblasten. Der Embryoblasten ist der Anteil, aus dem sich der Embryo entwickelt. Der Trophoblast dient der Versorgung des Embryos. Aus ihm entwickelt sich der Mutterkuchen, über den der Embryo mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird.
Aus dem Embryoblasten entwickelt sich die Keimscheibe, die aus drei verschiedenen Anteilen besteht: Dem äußeren (Ektoderm), mittleren (Mesoderm) und inneren (Entoderm) Keimblatt. Was genau aus diesen drei Keimblättern wird, werden Sie dann in der nächsten Woche erfahren.
Und bei der Mutter?
Am Ende der vierten Schwangerschaftswoche ist der Zeitpunkt (ausgehend von einem regelmäßigen 28-tägigen Zyklus), an dem Sie normalerweise Ihre Periode bekommen würden. Sollte diese nun ausbleiben, ist dies für Sie der erste deutliche Hinweis auf eine Schwangerschaft. Sollten Sie nun einen Schwangerschaftstest machen (siehe Schwangerschaftstest), wird dieser vermutlich im Falle einer Schwangerschaft positiv ausfallen, denn der Embryo produziert nun genug des Schwangerschaftshormons HCG.
Da die Einnistung der Blastozyste in die Gebärmutterschleimhaut evtl. zu kleinen Verletzungen von Blutgefäßen führt, kann es zu leichten Blutungen kommen, die von den Frauen dann als verfrühte schwache Regelblutung wahrgenommen wird.
Manche Frauen verspüren bereits am der 3 Woche Veränderungen wie z.B. leichtes Unwohlsein, einen veränderten Geruchs- oder Geschmackssinn, mehr Müdigkeit oder ein leichtes Spannen der Brüste. Die meisten Frauen bemerken jedoch bis zum Ausbleiben der Monatsblutung keine Anzeichen dafür, welches Wunder sich gerade in ihrem Körper abspielt.