Impfungen vom Baby
Über die Notwendigkeit von Impfungen wird viel diskutiert. Von staatlicher Seite aus gibt es Impfempfehlungen, die von 16 wissenschaftlichen Experten (der "Ständigen Impfkommission"= STIKO) ausgesprochen werden und durch die meisten Kinderärzte vertreten werden. Von Seiten der Impfgegner aus gibt es Argumente gegen diesen offiziellen Impfplan, wobei vor allem mögliche Impfschäden eine Rolle spielen. Da beide Seiten mit Zahlen und Studien aufwarten, ist es für Eltern sehr schwierig, sich eine Meinung zu bilden und dementsprechend zu handeln.
Wir möchten uns an dieser Stelle überhaupt nicht in die hitzig geführte Impfdiskussion einmischen (auch aus der Politik bekannt). Im Folgenden werden wir Ihnen erklären, welche Impfungen von der STIKO empfohlen werden und um was es sich bei den einzelnen Erkrankungen handelt. Eine Zusammenfassung der Empfehlungen (was wann impfen?) finden Sie im "Impfplan". Wir beschränken uns ausschließlich auf die Grundimmunisierungen in Deutschland, notwendige Impfungen für Auslandsreisen werden nicht thematisiert.
Einen ersten Überblick über Pro und Kontra Impfen liefert die folgende Dokumentation:
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Laut STIKO sollte im 3.-4-Lebensmonat die erste Sechsfachimpfung stattfinden, die nach einem Monat, nach zwei Monaten und dann nach einem Jahr wiederholt wird. Die erste Auffrischung für Tetanus und Diphterie erfolgt dann im 5.-6. Lebensjahr. Die Sechsfachimpfung umfasst die folgenden Impfungen: Tetanus, Diphterie, Poliomyelitis, Hepatitis B, Hib und Keuchhusten. Alternativ impfen einige Kinderärzte nach diesem Zeitschema mit einer Fünffachimpfung, bei der das Hepatitis B-Impfserum fehlt.
Mit 11-14 Monaten sollte gegen Masern, Mumps und Röteln geimpft werden. Der vollständige Impfschutz wird dann durch eine 2. Impfung erreicht, die ein Jahr nach der ersten durchgeführt werden sollte. Weitere Impfschritte: Siehe Impfplan.
Keine Impfung bei Krankheit
Wenn ein Kind krank ist (auch wenn es nur eine einfache Erkältung hat), wird in der Regel die Impfung verschoben. Aus diesem Grund kommt es häufig dazu, dass die empfohlenen Zeitabstände nicht eingehalten werden können. Machen Sie sich in einem solchen Fall nicht zu viel Sorgen. Die Wirkung der Impfung wird durch eine Verschiebung nicht abgeschwächt - das Baby erhält lediglich später den vollständigen Impfschutz.
Dokumentation über das Impfen
Steht Ihnen etwas mehr Zeit zur Verfügung? Die folgenden Sendungen gehen auf die Sinnhaftigkeit von Impfungen beim Baby ein:
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Werden Impfrisiken verschwiegen?
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Die folgende Infografik informiert und nennt Argumente für das Impfen.
Infografik Impfen – Eine Infografik von IKK Südwest
Der Impfplan der STIKO für Babys im ersten Lebensjahr
Tabelle der STIKO Impfempfehlungen für Babys im ersten Lebensjahr vom Januar 2024:
Impfung | Alter in Monaten | Erläuterungen |
Rotaviren | 2, 3 (je nach Impfstoff auch 4) | Erste Dosis ab 6 Wochen möglich, insgesamt 2 oder 3 Dosen |
Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten), Hib, Poliomyelitis (Kinderlähmung), Hepatitis B, Pneumokokken | 2, 4 (G1 und G2); 11 (G3) | Grundimmunisierung mit 3 Dosen in den ersten Lebensmonaten, letzte Dosis im 11. oder 12. Monat |
Meningokokken B | 2, 4 (G1-G2); 12 (G3) | Grundimmunisierung ab dem 2. Monat, letzte Dosis im 11. oder 12. Monat |
Meningokokken C | 12 | Einzelne Dosis im 12. Monat |
Masern, Mumps, Röteln (MMR) | 11-12 | Erste Dosis der MMR-Impfung im 11. oder 12. Monat |
Anmerkungen: Die Impfungen im ersten Lebensjahr sind entscheidend für den Aufbau eines langfristigen Schutzes gegen verschiedene Krankheiten. Es ist wichtig, den empfohlenen Zeitplan einzuhalten, um eine optimale Immunantwort zu gewährleisten. |
Erläuterungen zu den Impfungen und früheren Impfempfehlungen im weiteren Artikel.
Weiterlesen: Der Impfplan der STIKO für Babys im ersten Lebensjahr
Masern ist eine vor allem im Kindesalter auftretende hoch ansteckende Virusinfektion mit typischem Hautausschlag (hellrote Flecken, die sich vom Kopf auf Rumpf und Extremitäten verteilen). Die Krankheit beginnt unspezifisch mit Schnupfen, Bindehautentzündung und Fieber, bevor der Ausschlag beginnt. Durch bakterielle Infektionen kann es zusätzlich zu Mittelohrentzündung oder Lungenentzündung kommen. Besonders gefürchtet ist die durch das Masernvirus hervorgerufene Gehirnentzündung, die mit einer relativ hohen Todesrate einhergeht (10-40%). Als tödliche Spätfolge einer Maserninfektion ist die subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE) anzusehen, ebenfalls eine Hirnentzündung, die Jahre nach der eigentlichen Masernerkrankung auftritt und für die es keine Therapie gibt. Diese SSPE tritt jedoch sehr selten auf.
HIB ist die Abkürzung für einen Erreger namens Hämophilus influenzae Typ B. Dieses Bakterium findet sich oft bei gesunden Menschen im Nasen-Rachen-Raum. Meist verläuft eine durch HIB hervorgerufene Erkrankung relativ harmlos als Halsentzündung. Es kann aber auch zu auch einer lebensbedrohlichen Entzündung des Kehlkopfes (Epiglottitis) kommen. Ebenfalls gefürchtet ist eine Hirnhautentzündung durch HIB, von der insbesondere Säuglinge und Kleinkinder betroffen sind.
Diphterie ist eine lebensgefährliche Erkrankung, die durch Tröpfcheninfektion übertragen wird. Der Erreger, ein Bakterium, findet sich vor allem im Menschen. Das typische Symptom der Diphterie ist ein weißlich-grauer Belag im Rachen, der die Atemwege lebensbedrohlich verengen kann. Vom Erreger gebildete Giftstoffe können die Körpergewebe schädigen, insbesondere das Herz ist oft betroffen.
Kinderlähmung ist eine Erkrankung des Nervensystems, insbesondere des Rückenmarks, die durch Viren übertragen wird. Die Übertragung verläuft hauptsächlich über Viren im Stuhl und durch Hand-zu-Mund-Kontakt (Schmierinfektion). In 90% der Fälle läuft die Infektion symptomlos. Wenn die Erreger ins zentrale Nervensystem eindringen, kann es zu einer Lähmung der Muskulatur kommen, am häufigsten betroffen sind die Beine. Eine ursächliche Therapie der Kinderlähmung ist nicht möglich. Früher trat die Erkrankung relativ häufig auf, seit der Zeit der Schutzimpfungen treten in Europa kaum noch Fälle auf.
Hepatitis ist eine Lebererkrankung, bei der es durch eine Entzündung zur Zerstörung des Lebergewebes kommt.
Hauptverursacher einer infektiösen Hepatitis sind die verschiedenen Hepatitis-Viren, die mit den Buchstaben A-E gekennzeichnet sind. Der Hepatitis B-Virus wird über Blut und Sperma übertragen. Hepatitis B-Erkrankungen verlaufen oft chronisch und können zu Leberschäden bis hin zu Leberkrebs führen.
Bis vor kurzem wurden nur Menschen geimpft, die zu einer der Risikogruppen für diese Infektion gelten (z. B. medizinisches Personal, Drogenabhängige). Obwohl Säuglinge und Kinder nicht zu den Risikogruppen zählen, empfiehlt die STIKO die 1. Impfung mit 3 Monaten.
Als Mumps oder Ziegenpeter bezeichnet man eine Erkrankung der Ohrspeicheldrüsen, die durch einen Virus aus der Gruppe der Paramyxoviren hervorgerufen wird. Eine unkomplizierte Mumpserkrankung geht mit Fieber, Kopfschmerzen, geschwollenen Speicheldrüsen (dicke Backe) und Bauchschmerzen einher. Bei Mitentzündung des Hörnerven kann es zu Schwerhörigkeit oder Taubheit kommen. Relativ häufig sind Hirnhautentzündungen, die jedoch zumeist problemlos ausheilen. In wenigen Fällen kann es zu einer gefährlichen Hirnentzündung kommen. Eine Mumpserkrankung, die erst nach der Pubertät auftritt, kann zu einer Entzündung des Hodens bzw. der Eierstöcke und im schlimmsten Fall dadurch zu einer Unfruchtbarkeit führen.
Die vor allem im Kindesalter auftretende Rötelninfektion verläuft zunächst einmal recht harmlos: Durch einen Virus übertragen, verursacht sie allgemeine Erkältungssymptome, geschwollene Lymphknoten und einen feinfleckigen Hautausschlag, der sich am Kopf beginnend über den ganzen Körper verteilt. Eine Therapie ist nicht notwendig.