Als Blasensprung bezeichnet man das Einreißen der Fruchtblase mit folgendem Austritt von Fruchtwasser. Dies geschieht normalerweise erst unter der Geburt, zumeist während der Eröffnungsphase. Es kann aber auch sein, dass mit der Eröffnung der Fruchtblase die Geburt beginnt (=frühzeitiger Blasensprung). Ein vorzeitiger Blasensprung liegt dann vor, wenn die Fruchtblase vor der 37. Schwangerschaftswoche platzt.
Woran merke ich, dass ich einen Blasensprung habe?
Bei einem Blasensprung fließt eine relativ große Menge, warme Flüssigkeit aus der Scheide. Dies geschieht entweder schwallartig oder tröpfchenweise. Die Flüssigkeit ist klar oder leicht gelblich, anfangs können auch kleine Blutbeimengungen zu sehen sein. Ziemlich deutlich ist die Situation, wenn größere Mengen Fruchtwasser auf einmal schwallartig abgehen: Am Ende der Schwangerschaft sind in der Fruchtblase etwa 800 ml Fruchtwasser, also fast ein Liter. Wer sich einmal ein Glas Flüssigkeit übergekippt hat (das sind etwa 0,3 Liter) weiß, wie nass alleine diese Menge macht
Geht das Fruchtwasser in kleineren Mengen ab, sind sich viele Frauen unsicher. Tatsächlich kommt es am Ende der Schwangerschaft gelegentlich zu Urinabgang, auch starker Ausfluss kann mit Fruchtwasser verwechselt werden. Gehen Sie lieber auf Nummer sicher und lassen Sie bei Ihrem Arzt oder in der Klinik abklären, ob Fruchtwasser abgeht!
Was tue ich bei einem vorzeitigen Blasensprung?
Versuchen Sie vor allem einen klaren Kopf zu bewahren!
Bei kleineren Mengen (wie z.B. Tröpfchen) an abgegangener Flüssigkeit sollten Sie zunächst eine Damenbinde benutzen, um bei weiterem Flüssigkeitsabgang die Farbe beurteilen zu können. Sie sollten sich dann zur Abklärung auf den Weg zum Arzt oder ins Krankenhaus machen.
Sollte eine größere Menge Flüssigkeit abgegangen sein, ist es ratsam sich hinzulegen und das Becken hoch zu lagern. Rufen Sie einen Krankenwagen und lassen Sie sich in eine geburtshilfliche Klinik einliefern.
Ist ein vorzeitiger Blasensprung gefährlich für mein Baby?
Ein frühzeitiger oder vorzeitiger Blasensprung ist nur dann akut gefährlich für Ihr Baby, wenn dessen Kopf noch nicht ins Becken runtergerutscht ist. Dann kann es nämlich passieren, dass die kindliche Nabelschnur vor das Köpfchen rutscht und dann eingeklemmt wird, wenn der Kopf in das Becken gleitet. Sollte der Kopf bereits im Becken stehen, kann dies nicht mehr geschehen.
Eine weitere Gefahr ist, dass nach dem Platzen der Fruchtblase Keime aus der Scheide zu dem Baby vordringen können. Um eine kindliche Infektion zu verhindern, wird deshalb spätestens 48 Stunden nach der Eröffnung der Fruchtblase die Geburt eingeleitet.