Wichtige Nährstoffe in der Schwangerschaft und Stillzeit
Damit sich das Kind im Mutterleib und während der ersten Monaten nach der Geburt körperlich und geistig entwickeln kann, benötigt es eine Vielzahl an Nährstoffen. In dieser Zeit ist es daher besonders wichtig, dass sich (werdende) Mütter gesund und ausgewogen ernähren, um ausreichende Menge aller Vitamine, Mineralstoffe und weitere Lebensmittelbestandteile an das Kind weitergeben zu können. Zur Befriedigung des erhöhten Bedarfs kann es manchmal auch sinnvoll sein, einzelne Nährstoffe zu ergänzen.
Inhalt: Nährstoffe Schwangerschaft Stillzeit
Erhöhter Nährstoffbedarf
Gerade in der Schwangerschaft, aber auch in der Stillzeit isst eine Mutter nicht nur vom Energiebedarf für zwei. Sie muss auch auf ein paar spezielle Nährstoffe achten, die in dieser Zeit von besonderer Bedeutung sind.
Generell benötigen sowohl Mutter als auch Kind die gesamte Bandbreite an Vitaminen, Mineralstoffen, Aminosäuren und essentielle Fettsäuren.
Viele davon sind in großen Mengen in der täglichen Ernährung vorhanden, bei anderen muss man aufpassen, um die empfohlene Tagesmenge zu erreichen.
Im Folgenden finden Sie eine Auflistung der Nährstoffe, die besonders wichtig für die Entwicklung des Kindes sind oder während den Monaten vor und nach der Geburt möglicherweise in zu geringen Mengen vorhanden sein könnten.
Vitamine und vitaminähnliche Substanzen
Es ist allgemein bekannt, wie wichtig Vitamine für unseren Körper und unsere Gesundheit sind. Gerade für Neugeborene sind ein paar bestimmte Vitamine von besonderer Bedeutung.
Vitamin B12
Unser Körper benötigt Vitamin B12 für viele Prozesse wie eine normale Funktion des Nerven- und Immunsystems, zur Bildung roter Blutkörperchen und für den Energiestoffwechsel. Für Babys spielt es eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Gehirns.
Da Vitamin B12 nur in tierischen Lebensmitteln zu finden ist, sollten Frauen mit überwiegend pflanzlicher Ernährung über ein Nahrungsergänzungsmittel für ihr Kind nachdenken.
Folsäure
Folsäure (Vitamin B9) trägt zum Wachstum des mütterlichen Gewebes während der Schwangerschaft bei und ist wichtig für eine normale Blutbildung und Zellteilung. Auch dieses Vitamin ist notwendig für die gesunde Ausbildung des zentralen Nervensystems.
Folsäure ist zwar in vielen Pflanzen vorhanden, allerdings meist nur in sehr geringen Mengen. Schwangeren und Stillenden wird allgemein eine Ergänzung mit Folsäure empfohlen.
Vitamin D
Das Sonnenvitamin spielt eine große Rolle für die Entwicklung und Erhaltung von gesunden Knochen, Zähnen und Muskeln. Für Babys ist es daher wichtig, um ein funktionierendes Skelett auszubilden.
Während wir in der Sommermonaten noch selbst ausreichend viel Vitamin D durch Sonneneinstrahlung auf der Haut produzieren können, leidet ein großer Anteil der Deutschen in den Winter- und Frühlingsmonaten an einem Mangel1. Werdende Mütter sollten sich in diesem Zeitraum also Gedanken um eine Ergänzung machen.
Cholin
Auch wenn Cholin (ehemals Vitamin B4) nur noch als vitaminähnliche Substanz zählt, wird die Bedeutung für Schwangere aktuell immer bekannter. So legt beispielsweise eine Studie nahe, dass eine Unterversorgung von Cholin das Risiko für Neugeborene erhöht, an einem Neuralrohrdefekt zu erkranken2.
Cholin ist vor allem, aber nicht ausschließlich, in Tierprodukten wie Rinderleber, Eiern oder Lachs zu finden. Ein erhöhter Bedarf während der Schwangerschaft und Stillzeit kann auch über Zusatzpräparate ergänzt werden.
Mineral- und weitere Nährstoffe
Ähnlich wichtig wie Vitamine sind auch Mineralstoffe und einige weitere Nährstoffe in unserer Ernährung. Für die Entwicklung des Neugeborenen sind vor allem folgende Vertreter nötig.
Jod
Jod trägt nicht nur zu Funktionen der Kognition und des Nervensystems bei, sondern ist auch essentiell für die Produktion verschiedener Hormone in der Schilddrüse von Mutter und Baby.
Jod ist nur in geringeren Mengen in Lebensmitteln zu finden und wird daher oft zugesetzt wie z.B. in Tafelsalz oder Mineralwasser. Schwangere sollten mit ihrem Arzt auch eine weitere Ergänzung besprechen.
Eisen
Auch Eisen ist wichtig für kognitive Funktionen, ein gesundes Immunsystem oder die Bildung von roten Blutkörperchen und Hämoglobin. Letztere sind notwendig für den Transport von Sauerstoff und die Versorgung der Zellen.
Sowohl in tierischen als auch pflanzlichen Produkten wie Leber, Linsen und Bohnen sind größere Mengen an Eisen zu finden, um den sehr hohen Bedarf während der Schwangerschaft zu bedienen. Eisenpräparate sollten aufgrund der Nebenwirkungen bei einer Überdosis nur in Absprache mit einem Arzt eingenommen werden.
Zink
Zink hat viele Aufgaben im Körper, sowohl auf Zellebene, bei der Hormonbildung, kognitiven Funktion als auch bei Knochen, Haut und Haaren. Babys im Mutterleib benötigen es bei der Ausbildung ihres Skeletts und ihres Stoffwechsels.
Auch der Zinkbedarf ist in der Schwangerschaft erhöht, kann grundsätzlich aber durch Tierprodukte, Haferflocken und Hülsenfrüchte gedeckt werden. Vegetarische und vegane Frauen können unter Umständen ein Ergänzungsmittel in Betracht ziehen.
Omega 3 Fettsäuren
Omega 3 Fettsäuren mit ihren wichtigsten Vertretern Docosahexaensäure (DHA) und Eicosapentaensäure (EPA) erhalten die Sehkraft und tragen zu einer normalen Herz- und Gehirnfunktion bei und sind daher wichtig für die körperliche und geistige Entwicklung von Kindern.
Die beste Quelle der bioverfügbaren Omega 3 Fettsäuren sind Fische, die den Bedarf mit 2-3 Mahlzeiten pro Woche decken können. Schwangere, die sich Sorgen über Schwermetalle in Wildfischen machen, können auch auf Fisch- oder Algenölpräpararate umsteigen.
Video: Ernährung in der Schwangerschaft
Länge: 5 Minuten
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