Stimmungsschwankungen in der Schwangerschaft - Himmelhoch jauchzend zu Tode betrübt
Diese alte Redewendung beschreibt sehr gut, wie es vielen Frauen in der Schwangerschaft geht. Ein Wechselbad der Gefühle steht Ihnen bevor und wird Sie vielleicht auch noch in den ersten Wochen nach der Entbindung begleiten.
Hintergrund dieser Stimmungslage sind hormonelle Umstellungen. Insbesondere im ersten Drittel der Schwangerschaft fühlen sich Frauen diesen Hormonschwankungen manchmal völlig ausgeliefert. Neben dieser medizinischen Erklärung gibt es aber auch einen ganz anderen Grund, warum es logisch ist, dass bei Ihnen derzeit innerlich Chaos herrschen kann: Sie werden Mutter, und das ist ein so einschneidendes und bewegendes Ereignis in Ihrem Leben wie vielleicht keines zuvor.
Wundern Sie sich also nicht, wenn Sie - fünf Minuten zuvor noch mit der besten Freundin am Telefon kichernd- plötzlich in Tränen ausbrechen, weil Sie einen kranken Hund auf der Straße sehen. Oder wenn Sie plötzlich als passionierte Krimi-Leserin keine Bücher mehr lesen können, in denen jemand stirbt oder gequält wird. Schwangere Frauen sind besonders empfindsam und dünnhäutig. Sie sind für Ihre Umwelt manchmal schwer einzuschätzen. Das Gute ist, dass es allgemein bekannt und akzeptiert ist, wie sehr eine Schwangerschaft die Stimmung beeinflusst. Das soll kein Freifahrtsschein für launisches Benehmen sein, sondern Sie ermutigen, sich für die auftretenden unkontrollierbaren Gefühlsausbrüche nicht zu schämen.
Unser Tipps bei Stimmungsschwankungen in der Schwangerschaft
Machen Sie Dinge, die Ihnen gut tun und Sie ablenken. Es ist aber absolut nicht sinnvoll, sich die ganze Zeit über abzulenken, um die unangenehmen Gefühle nicht zu spüren. Nehmen Sie sich Zeit, den Ängsten und Sorgen, den traurigen und vielleicht verzweifelten Momenten nachzugehen. Suchen Sie sich jemanden, mit dem Sie darüber sprechen können, jemand vertrautes oder auch professionelle Hilfe. Es ist natürlich und auch sinnvoll, dass Sie auch wenn Sie sich ihr Kind sehnlichst gewünscht haben sich Gedanken darüber machen, wie wohl alles werden wird: Wie wird die Geburt? Werde ich starke Schmerzen haben? Ist das Kind gesund? Werde ich eine gute Mutter ? Siehe hierzu auch Mutter werden. Wie verändert sich die Partnerschaft, wenn wir zu dritt sind? Wie wird mein Kind auf das Geschwisterchen reagieren?
Erst wenn Sie sich mit den aufkommenden Fragen auseinander gesetzt haben, wird es für Sie leichter, die Schwangerschaft entspannt zu genießen. Lesen Sie hierzu weiteres unter Angst und Angstgefühle in der Schwangerschaft.
Achtung: Sollten Sie unter Symptomen einer Schwangerschaftsdepression leiden wie z.B. Appetitverlust, Schlafstörungen, Gefühle der Niedergeschlagenheit und Hoffnungslosigkeit, sozialer Rückzug, lebensmüde Gedanken, ständiger Traurigkeit sollten Sie unbedingt Ihren Frauenarzt darüber informieren!