Viele Schwangere wissen nichts von ihrem möglichen Anspruch auf eine Haushaltshilfe in der Schwangerschaft. Dabei kann diese in schwierigen Schwangerschaftssituationen ein Segen für die ganze Familie sein und die Schwangere vor Überlastung schützen.
Wir sagen, wann Sie einen Anspruch auf eine Haushaltshilfe gelten machen können und was dabei zu berücksichtigen ist.
Was macht eine Haushaltshilfe?
Grundsätzlich soll die Haushaltshilfe alle anfallenden Arbeiten im Haushalt unterstützen. Ziel ist es, dass der normale Ablauf des täglichen Lebens trotz Schwangerschaft sichergestellt ist. Dazu gehört das Putzen, das Kochen und die Erledigung der Wäsche genauso wie die Betreuung von minderjährigen Kindern unter 13 Jahren. Bei verordneter Bettruhe kann der Anspruch auf eine Helferin bis zu acht Stunden betragen.
Habe ich einen Anspruch?
Einen Anspruch auf eine Hilfe im Haushalt haben nur gesetzlich Versicherte, private Kassen lehnen eine Kostenübernahme zumeist ab. Die Haushaltsfee auf Rezept soll nur in Fällen besonderer Härte verschrieben werden. Dies ist u.a. der Fall bei:
- Der Arzt der Schwangeren Bettruhe verordnet hat.
- Vorzeitige Öffnung des Muttermundes mit folgender Cerlage.
- Frühzeitige Wehen oder ein verkürzter Gebärmutterhals eine Frühgeburt andeuten.
- Ein Unfall oder eine Krankheit die Arbeitskraft der Schwangeren beeinträchtigt.
- Die Schwangere ins Krankenhaus oder zur Reha oder zu einer Kur muss.
- Nach einer schwierigen Geburt mit Komplikationen.
... und der Mann oder andere Familienangehörige aus beruflichen oder anderen Gründen nicht in der Lage sind, die Aufgaben im Haushalt stattdessen zu übernehmen.
Übrigens: Wenn Sie Zwillinge erwarten, steigen Ihre Chancen auf Bewilligung einer Haushaltshilfe. Erkundigen Sie sich in diesem Fall frühzeitig bei Ihrer Krankenkasse.
Wie wird eine Haushaltshilfe beantragt?
Ihr behandelnder Gynäkologe muss Ihnen die Hilfe für den Haushalt verschreiben. Da Ärzte heutzutage zögerlich eine Hilfe verschreiben, müssen Sie manchmal dezidiert nachfragen. So Sie die Haushaltsführung nicht mehr gewährleisten können, sollten Sie Ihren Arzt auf ein entsprechendes Rezept ansprechen.
Dieses reichen Sie dann zusammen mit dem Mutterpass bei Ihrer Krankenkasse ein und füllen den entsprechenden Antrag aus.
Die Antragsbedingungen der einzelnen Kassen
... finden Sie auf der Website der jeweiligen Krankenkasse.
Wer kommt als Haushaltshilfe in Frage?
Manche Krankenkassen haben eigene Verträge mit Sozialstationen oder privaten Pflegediensten. Auch Verwandte oder Freunde kommen als Haushaltshilfe in Frage, manchmal übernimmt die Kasse dann aber nur die Fahrtkosten. Hier müssen Sie vorher den Anspruch mit Ihrer Kasse abklären.
Die Zuzahlung
Bei einer Risikoschwangerschaft müssen Sie in der Regel nichts für die Hilfe dazuzahlen. In anderen Fällen (z.B. ein Unfall) kommt eine Zuzahlung bis maximal 10€ pro Tag auf Sie zu.
Videos
Hier erläutert die AOK Bayern ihre Leistungen in Bezug auf eine Hilfe:
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