Übelkeit und Erbrechen zählt zu den häufigsten und auch unangenehmsten Beschwerden in der Schwangerschaft. 70-80 % aller Schwangeren sind davon betroffen (Sie leiden also nicht allein). Klassischerweise tritt die Übelkeit in den ersten 12 Wochen auf, manchmal tatsächlich vom ersten Tag der Befruchtung an. Erfreulich ist, dass die Beschwerden oft von einem Tag auf den anderen um die 12. Woche herum verschwinden. Es kann jedoch auch sein, dass Sie länger etwas davon haben.
Es gibt unterschiedliche Formen der Übelkeit
Am bekanntesten ist die typische Morgenübelkeit mit Erbrechen, gerne in Spielfilmen als Hinweis auf Schwangerschaft verwendet. Diese tritt tatsächlich auf, muss aber nicht unbedingt an die frühe Tageszeit gebunden sein, sondern kann genauso zu jeder anderen Uhrzeit auftreten. Viel häufiger ist das Phänomen, dass schwangeren Frauen bei Gerüchen oder bei dem Gedanken an bestimmte Nahrungsmittel übel wird. Auch das Autofahren oder gar Bus fahren kann zur Qual werden (die größte Herausforderung ist dann eine Schifffahrt..).
Eine Sonderform der Übelkeit in der Schwangerschaft ist die so genannte Hyperemesis gravidarum. Dies bedeutet übersetzt extreme Schwangerschaftsübelkeit und tritt zum Glück sehr selten auf (ca. 2-5 von tausend Schwangerschaften). Die betroffenen Frauen müssen sich 5-10 mal täglich übergeben und leiden unter fast ständigem Übelkeitsgefühl. Bei diesem Krankheitsbild ist oft eine medizinische Behandlung notwendig.
Was Sie bei Übelkeit tun können
Es gibt unwahrscheinlich viele Tipps und Tricks für dieses Beschwerdebild. Wir haben hier eine Auswahl für Sie zusammengestellt. Nur Ausprobieren hilft Herauszufinden, welche Methode Ihnen hilft:
- Bei Morgenübelkeit kleine Mahlzeiten (wie z.B. Zwieback, trockenes Brot, Butterkekse) neben das Bett stellen, kleine Bissen im Bett nehmen, gut kauen. Bleiben Sie dann noch ein wenig länger im Bett, bevor Sie aufstehen.
- Halten Sie generell kleine Mahlzeiten/Snacks bereit. Testen Sie, was Ihnen bekommt und versuchen Sie, immer etwas davon bei sich zu haben (z.B. ein paar Haselnüsse oder Mandeln).
- Probieren Sie Kräutertees aus wie z.B. Pfefferminz, Kamille, Melisse oder Ingwertee. Vielleicht tut es gut, den Taa leicht zu süßen, damit der Blutzuckerspiegel ansteigt. Nicht so günstig sind Früchtetees oder Schwarzer Tee.
- Vermeiden Sie fettige, säurehaltige oder stark gewürzte Mahlzeiten.
- Versuchen Sie, Ihren Magen nicht zu sehr zu füllen, Nehmen Sie statt großer Mahlzeiten lieber mehrere kleine Mahlzeiten zu sich. Auch eine zu hohe Trinkmenge beim Essen füllt den Magen zu sehr deshalb besser häufiger und dafür dann jeweils weniger trinken!
- Es kann helfen, an frischen Düften oder ätherischen Ölen wie z.B. Zitronenöl zu riechen (insbesondere dann, wenn Sie auf Gerüche mit Übelkeit reagieren).
- Testen Sie die folgenden Nahrungsmittel zum Knabbern: Getrocknete Früchte, Haselnüsse, Mandeln, Reiskräcker, Salzstangen, Apfel, Honigbrot, Milch, Joghurt.
- Bewegung kurbelt den Kreislauf an und verbessert dadurch manchmal die Beschwerden. Spaziergänge an der frischen Luft, Radfahren oder Schwimmen sind hier besonders geeignet.
- Erkundigen Sie sich bei Ihrer Hebamme oder Ihrem Frauenarzt nach homöopathischen Mitteln (wie z.B. Nux vomica) oder Akupunktur.
- In Apotheken erhalten Sie Akupressur-Bänder, die Sie am Handgelenk tragen können (helfen auch bei Seekrankheit)
- Sollte all dies nicht helfen und sollte die Übelkeit Sie stark beeinträchtigen, sollten Sie Ihren Frauenarzt nach möglicher medikamentöser Behandlung fragen.
Tipps gegen Übelkeit in der Schwangerschaft
Weitere Ratschläge gegen Übelkeit und Mutmachhinweise finden sich in den folgendem Video: