Die Gesundheit von Ihrem Baby - das sollten Sie wissen
In diesem Kapitel erklären wir Ihnen zum einen die Inhalte der Vorsorgeuntersuchungen im ersten Lebensjahr, zum anderen beschreiben wir kurz die Erkrankungen, für die im 1. Lebensjahr eine Impfung empfohlen wird. Wir gehen auf Babykrankheiten (Blähungen, Husten, Fieber, Koliken etc.) ein und listen auf, welche Entwicklung euer Baby normalerweise im ersgten Lebensjahr durchschreitet.
Tipp aus der Praxis: Seit einigen Jahren ist die Gesundheitskarte für euer Baby Pflicht. Bewahrt diese immer am selben Ort auf. Nichts ist nerviger, als jedes Mal wieder diese Karte suchen zu müssen.
Gesundheitliche Aspekte bei Flugreisen werden hier besprochen.
Babykrankheiten
Babykrankheiten kommen manchmal wie aus heiterem Himmel. Erkennen kann man sie manchmal am vermehrten Weinen des Babys, an Symptomen wie Ausschlag oder am veränderten Stuhlgang. Doch manchmal sind die Krankheitszeichen nicht eindeutig, geheimnisvoll wie ein Buch mit sieben Siegeln und man möchte als besorgte Eltern am liebsten gleich zum Arzt gehen. Aber keine Sorge, im ersten Lebensjahr sind viele Babys recht häufig krank. Das Immunsystem wechselt vom Nestschutz auf Eigenständigkeit und eine Krankheit oder auch nur kränkeln hilft oftmals dem körpereigenen Abwehrsystem bei seiner Reifung.
Die meisten der Babykrankheiten sind zum Glück ganz harmlos und gehören zu einer normalen Entwicklung des Säuglings dazu. Normale Hausmittel reichen zur Heilung dann völlig aus. ... weiterlesen
Die Untersuchungen - Baby beim Arzt
Das deutsche Gesundheitssystem hat für jedes Kind 10 Vorsorgeuntersuchungen zur Babygesundheit vorgesehen, anhand derer mögliche Krankheiten oder Fehlentwicklungen rechtzeitig erkannt werden sollen. Die erste dieser Untersuchungen vom Baby, die so genannte U1, findet direkt nach der Geburt, die letzte im 5. Lebensjahr statt. Die Abstände zwischen den Untersuchungen sind anfangs noch sehr dicht (allein 6 der 10 Untersuchungen finden im ersten Lebensjahr statt), da es besonders wichtig ist, früh bei möglichen Entwicklungsstörungen einzugreifen.
Damit Sie informiert sind, was genau der Kinderarzt in diesen Vorsorgeuntersuchungen überprüft, haben wir Ihnen hier die Inhalte der U1-U6 zusammengefasst. ... weiterlesen
Impfungen vom Baby
Viele Eltern haben Angst vor dem plötzlichen Kindstod. Zum Glück passiert das nur noch sehr selten in Deutschland. Dennoch ist es gut zu wissen, wie man ein (vermeintlich) bewusstloses Baby wiederbelebt. Wir haben das Vorgehen mitsamt anschaulicher Videos zusammengestellt.
Weiterlesen: Baby bewusstlos - Wiederbelebung beim Kind in 6 Schritten
Einen Arzt/Hebamme für das Baby (und die Mutter) finden
Die Zeit der Schwangerschaft, die Geburt und das erste Babylebensjahr bedürfen ärztlicher Begleitung für die Gesundheit. Bist du auf der Suche nach einem niedergelassenen Kinderarzt, einer Hebamme oder einem Frauenarzt? Hier findest du die Anlaufstellen und viele Tipps zur Auswahl des Kinderarztes.
Welche Blumen sind für Ihr Baby gefährlich? Einige Blumen haben es in sich: Sie sollten auf keinen Fall von Kindern in den Mund genommen werden. Am besten lassen Sie Ihr Baby gar nicht ohne Aufsicht in der Nähe von gefährlichen Blumen krabbeln.
Tipps und Hinweise für das Fliegen mit Baby. In der Schwangerschaft und danach.
Fall 1: In der Schwangerschaft
Die letzten Tage der Zweisamkeit stehen bevor und Sie möchten gerne die Zeit für einen erholsamen Urlaub nutzen?
Gute Idee!
Darfst du trotz deinem Baby im Bauch mit gutem Gewissen bezüglich der Gesundheit fliegen?
Nun stellt sich für viele werdende Eltern die Frage, ob es zu verantworten ist, in der Schwangerschaft zu fliegen. Sie werden auf diese Frage viele verschiedene Antworten hören, von "Nein, Fliegen in der Schwangerschaft sollte Sie prinzipiell vermeiden!" bis "Kein Problem, ich wünsche Ihnen einen tollen Urlaub!".
Der Impfplan der STIKO für Babys im ersten Lebensjahr
Tabelle der STIKO Impfempfehlungen für Babys im ersten Lebensjahr vom Januar 2024:
Impfung | Alter in Monaten | Erläuterungen |
Rotaviren | 2, 3 (je nach Impfstoff auch 4) | Erste Dosis ab 6 Wochen möglich, insgesamt 2 oder 3 Dosen |
Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten), Hib, Poliomyelitis (Kinderlähmung), Hepatitis B, Pneumokokken | 2, 4 (G1 und G2); 11 (G3) | Grundimmunisierung mit 3 Dosen in den ersten Lebensmonaten, letzte Dosis im 11. oder 12. Monat |
Meningokokken B | 2, 4 (G1-G2); 12 (G3) | Grundimmunisierung ab dem 2. Monat, letzte Dosis im 11. oder 12. Monat |
Meningokokken C | 12 | Einzelne Dosis im 12. Monat |
Masern, Mumps, Röteln (MMR) | 11-12 | Erste Dosis der MMR-Impfung im 11. oder 12. Monat |
Anmerkungen: Die Impfungen im ersten Lebensjahr sind entscheidend für den Aufbau eines langfristigen Schutzes gegen verschiedene Krankheiten. Es ist wichtig, den empfohlenen Zeitplan einzuhalten, um eine optimale Immunantwort zu gewährleisten. |
Erläuterungen zu den Impfungen und früheren Impfempfehlungen im weiteren Artikel.
Weiterlesen: Der Impfplan der STIKO für Babys im ersten Lebensjahr
Masern ist eine vor allem im Kindesalter auftretende hoch ansteckende Virusinfektion mit typischem Hautausschlag (hellrote Flecken, die sich vom Kopf auf Rumpf und Extremitäten verteilen). Die Krankheit beginnt unspezifisch mit Schnupfen, Bindehautentzündung und Fieber, bevor der Ausschlag beginnt. Durch bakterielle Infektionen kann es zusätzlich zu Mittelohrentzündung oder Lungenentzündung kommen. Besonders gefürchtet ist die durch das Masernvirus hervorgerufene Gehirnentzündung, die mit einer relativ hohen Todesrate einhergeht (10-40%). Als tödliche Spätfolge einer Maserninfektion ist die subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE) anzusehen, ebenfalls eine Hirnentzündung, die Jahre nach der eigentlichen Masernerkrankung auftritt und für die es keine Therapie gibt. Diese SSPE tritt jedoch sehr selten auf.
HIB ist die Abkürzung für einen Erreger namens Hämophilus influenzae Typ B. Dieses Bakterium findet sich oft bei gesunden Menschen im Nasen-Rachen-Raum. Meist verläuft eine durch HIB hervorgerufene Erkrankung relativ harmlos als Halsentzündung. Es kann aber auch zu auch einer lebensbedrohlichen Entzündung des Kehlkopfes (Epiglottitis) kommen. Ebenfalls gefürchtet ist eine Hirnhautentzündung durch HIB, von der insbesondere Säuglinge und Kleinkinder betroffen sind.
Diphterie ist eine lebensgefährliche Erkrankung, die durch Tröpfcheninfektion übertragen wird. Der Erreger, ein Bakterium, findet sich vor allem im Menschen. Das typische Symptom der Diphterie ist ein weißlich-grauer Belag im Rachen, der die Atemwege lebensbedrohlich verengen kann. Vom Erreger gebildete Giftstoffe können die Körpergewebe schädigen, insbesondere das Herz ist oft betroffen.
Kinderlähmung ist eine Erkrankung des Nervensystems, insbesondere des Rückenmarks, die durch Viren übertragen wird. Die Übertragung verläuft hauptsächlich über Viren im Stuhl und durch Hand-zu-Mund-Kontakt (Schmierinfektion). In 90% der Fälle läuft die Infektion symptomlos. Wenn die Erreger ins zentrale Nervensystem eindringen, kann es zu einer Lähmung der Muskulatur kommen, am häufigsten betroffen sind die Beine. Eine ursächliche Therapie der Kinderlähmung ist nicht möglich. Früher trat die Erkrankung relativ häufig auf, seit der Zeit der Schutzimpfungen treten in Europa kaum noch Fälle auf.
Hepatitis ist eine Lebererkrankung, bei der es durch eine Entzündung zur Zerstörung des Lebergewebes kommt.
Hauptverursacher einer infektiösen Hepatitis sind die verschiedenen Hepatitis-Viren, die mit den Buchstaben A-E gekennzeichnet sind. Der Hepatitis B-Virus wird über Blut und Sperma übertragen. Hepatitis B-Erkrankungen verlaufen oft chronisch und können zu Leberschäden bis hin zu Leberkrebs führen.
Bis vor kurzem wurden nur Menschen geimpft, die zu einer der Risikogruppen für diese Infektion gelten (z. B. medizinisches Personal, Drogenabhängige). Obwohl Säuglinge und Kinder nicht zu den Risikogruppen zählen, empfiehlt die STIKO die 1. Impfung mit 3 Monaten.
Als Mumps oder Ziegenpeter bezeichnet man eine Erkrankung der Ohrspeicheldrüsen, die durch einen Virus aus der Gruppe der Paramyxoviren hervorgerufen wird. Eine unkomplizierte Mumpserkrankung geht mit Fieber, Kopfschmerzen, geschwollenen Speicheldrüsen (dicke Backe) und Bauchschmerzen einher. Bei Mitentzündung des Hörnerven kann es zu Schwerhörigkeit oder Taubheit kommen. Relativ häufig sind Hirnhautentzündungen, die jedoch zumeist problemlos ausheilen. In wenigen Fällen kann es zu einer gefährlichen Hirnentzündung kommen. Eine Mumpserkrankung, die erst nach der Pubertät auftritt, kann zu einer Entzündung des Hodens bzw. der Eierstöcke und im schlimmsten Fall dadurch zu einer Unfruchtbarkeit führen.
Die vor allem im Kindesalter auftretende Rötelninfektion verläuft zunächst einmal recht harmlos: Durch einen Virus übertragen, verursacht sie allgemeine Erkältungssymptome, geschwollene Lymphknoten und einen feinfleckigen Hautausschlag, der sich am Kopf beginnend über den ganzen Körper verteilt. Eine Therapie ist nicht notwendig.