Die Baby Untersuchung U1 wird direkt nach der Geburt durchgeführt. Der Arzt überprüft das Befinden des Babys anhand des so genannten APGAR-Schemas. Die Abkürzung APGAR steht für 5 Kriterien:
A = Aussehen (hat das Neugeborene eine rosige,
blasse oder bläuliche Hautfarbe?)
P = Puls (optimal wären mehr als 100
Schläge/Minute)
G = Gesichtsbewegungen/ Reflexe (wie ist
Reaktion auf Berührung der Nasenschleimhaut)
A = Aktivität/ Muskeltonus (eher schlaff oder
spontane Bewegungen)
R = Respiration (deutsch: Atmung)
Diese 5 Kriterien werden jeweils direkt nach der Geburt, nach 5 und dann nach 10 Minuten überprüft. Es handelt sich also um drei hintereinander durchgeführte Tests. Das Ergebnis wird anhand von vergebenen Punkten erfasst. Da es pro Kriterium maximal 2 Punkte gibt, ist der höchste zu erreichende Wert der Tests 10. In dem Vorsorgeheft werden Sie unter ?Geburt? die 3 Testwerte finden, so steht dort z.B.: "APGAR 9/10/10".
Oft ist es so, dass ein Baby direkt nach der Geburt nur 7 Punkte erhält, in den beiden folgenden Tests dann aber 9 oder 10. Ein Testergebnis von 7-10 Punkten ist als normal anzusehen, bei 4-7 Punkten sollten weitere Überprüfungen erfolgen. Ein Ergebnis von 1-3 Punkten erfordert sofortige Wiederbelebungsmassnahmen.
Neben dem APGAR Test werden noch weitere Untersuchungen durchgeführt:
- Untersuchung der Herztöne
- Feststellung der Körpermaße Gewicht, Kopfumfang und Größe
- Überprüfung der Reflexe (s. Kapitel "Reflexe")
- Messung des Sauerstoffgehaltes des Nabelschnurblutes
- Blutgruppenbestimmung
- Untersuchung auf Schwerhörigkeit (nur in bestimmten Kliniken)
Vitamin K:
Das Neugeborene bekommt Vitamin K in den Mund geträufelt, da dieses Vitamin für die Blutgerinnung unerlässlich ist und es bei einem Mangel zu Blutungen (v. a Hirnblutungen) kommen kann. Babys, die voll gestillt werden, sollten diese Tropfen dann nochmals nach einer Woche und nach einem Monat erhalten. Flaschennahrung enthält Zusätze von Vitamin K, so dass Flaschenkinder im Grunde die 2. und 3. Dosis nicht mehr benötigen.
Credesche Prophylaxe:
Dies ist eine optionale Therapie, d.h. nicht zwingend notwendig!!
Zum Schutz vor gefährlichen Augeninfektionen werden den Neugeborenen Augentropfen verabreicht. Dies sollte eigentlich nur nach Absprache mit den Eltern erfolgen, da das in den Tropfen enthaltene Silbernitrat die Behandlung unangenehm macht. Die beiden gefährlichen Keime, gegen die diese Tropfen schützen sollen, sind beide Erreger von Geschlechtskrankheiten und werden durch Geschlechtsverkehr übertragen. Das Baby kann unter der Geburt mit diesen Keimen in Kontakt kommen.
Im folgenden Video wird eine U1 life geschildert: